Bei Merchant Haulage bleibt die Organisation vom Handelstransport der Container beim Merchant (d. h. dem Verkäufer, der die Waren versendet). Dieser kümmert sich um den Transport zum Schiff, das Aufladen der Container, sowie um den Transport der Ladung vom Hafen bis zum Endziel. Bei dieser Option wird nur der Seetransport an ein anderes Unternehmen ausgelagert.

Dies bietet dem Kaufmann mehr Flexibilität über Preise, Lieferstrecken und Transportmöglichkeiten, insbesondere, wenn es sich um spezielle Fracht handelt. Für manche Merchants ist diese Form für Handelstransporte von Vorteil, wenn sie bereits über bestehende Kontakte zu Transportunternehmen vor Ort verfügen oder lokal bessere Tarife erhalten.

Welche der beiden Optionen für Gütertransporte besser ist, hängt von den Bedürfnissen des Versenders ab. Während Carrier Haulage dem Merchant den größten Teil der Arbeit abnimmt, gibt es hier weniger Flexibilität in der Tarifstruktur und dem Transport der Fracht.

Bei Merchant Haulage hat der Warenversender- bzw. empfänger mehr Kontrolle und Flexibilität über Preise und Transportwege, wie z.B. per LKW oder Bahn, trägt dafür aber mehr Verantwortung, da er sich um einen Teil des Container-Transports selbst kümmern muss. Diese Art der Frachttransporte kann oft teurer sein.

1. Operationelle Kontrolle
Merchant Haulage bietet dem Versender eine größere Kontrolle über den Gütertransport im Vertrieb und dadurch eine Optimierung der Lieferkette. Da nur die Seefracht ausgelagert wird, hat der Merchant die Oberhand über Transportmittel, Preise und die Routenplanung auf dem Land.

Dies bietet ihm nicht nur den Vorteil, das beste Transportmittel für seine Ware auszusuchen, sondern auch die Möglichkeit, die Schnelligkeit der Lieferung zu beeinflussen und das sichere Ankommen der Ware via GPS-Tracking sicherzustellen. Ein Weitertransport der Container vom Hafen mit dem LKW ist meist die schnellste Option. Ein Transport mit der Bahn ist dafür nachhaltiger und senkt das CO₂.

2. Kosten
Die Kosten können bei Merchant Haulage niedriger ausfallen als bei Carrier Haulage. Allerdings nur, wenn der Versender über gute Kontakte vor Ort verfügt und dadurch günstigere Tarife erhält. In vielen Fällen ist die Zusammenarbeit mit einem Carrier, der die gesamte Bewegung der Container übernimmt, besser, da Spediteure und Reedereien oft einen wettbewerbsfähigen Paketpreis anbieten.

3. Flexibilität und Anpassung an eigene Bedürfnisse
In Bezug auf die Flexibilität bietet die Merchant Haulage mehr Spielraum. Sollen die Container z.B. CO₂-schonend per Bahn transportiert werden, kann der Warenversender sich passend dazu das beste Angebot einholen. Soll der Weitertransport besonders schnell erfolgen, kann er einen Frachtführer mit einer LKW-Flotte für den schnellen Gütertransport beauftragen.

4. Dokumentation und Compliance
In Bezug auf die Dokumentation und das Einhalten von Richtlinien ist die Carrier Haulage von Vorteil, da der Carrier sich um alle notwendigen Dokumente für den Versand kümmert. Er ist überdies haftbar für Schäden oder Verluste, die auf der Strecke auftreten können.

Übernimmt der Merchant den Versand ab und zum Hafen, unterliegt er auf diesen Strecken selbst der Haftbarkeit und muss sich um entsprechende Verträge, Zölle und Pflichten kümmern. Dies bedeutet oft zusätzliche Arbeit und erfordert gute Kenntnisse über das Transportrecht auf deutschen und europäischen Straßen.

• Verlässlichkeit: oft niedriger
• Flexibilität: niedriger, Carrier entscheidet über Transportmittel, -wege, und Schnelligkeit

• Flexibilität: Anpassung der Routenplanung und Transportmittel
• Kontrolle: über Preise, Zeitlimits und Transportwege
• Verlässlichkeit: Sicherheit über das Eintreffen der Fracht

• Kosten: oft teurer
• Rechte & Pflichten: Merchant muss sich um Verträge und Pflichten selbst kümmern
• Mehrere Rechnungen: für Teilstrecken vom Frachttransport